Fersensporn und Fersenschmerz

Eine dornenförmige knöcherne Ausziehung an der Unterseite des Fersenbeines bezeichnet man als Fersensporn. Häufig wird der Begriff „Fersensporn“ auch als Synonym für Fersenschmerzen mit unterschiedlichsten Ursache verwendet.

Fersensporn (Kalkaneussporn)

Beim Fersensporn unterscheidet man den unteren Fersensporn (plantarer Fersensporn). Das ist eine knöcherne Ausziehung am inneren Fersenbeinkörper unter der Hacke, die schmerzhaft ist. Darüber hinaus gibt es den oberen (dorsalen Fersensporn), der eher selten vorkommt. Beim oberen Fersensporn tritt eine schmerzhafte knöcherne Ausziehung am Fersenbeinansatz der Achillessehne auf.

Egal ob unterer oder oberer Fersensporn. Beide Varianten verursachen beim Betroffenen oftmals starke Schmerzen beim Gehen. Eine Operation oder andere langwierige Therapien lassen sich aber in vielen Fällen vermeiden. Besonders Erfolgreich in der Behandlung sind die Manuelle Therapie und Physiotherapie.

Das Fersenbein ist übrigens der Größte der 26 Knochen des menschlichen Fußes. Darüber hinaus bewegen sich im Fuß 33 Gelenke und ein Netzwerk von über 100 Sehnen, Muskeln und Bändern.

Wie entsteht  ein Fersensporn?

Der am meisten verbreitete untere Fersensporn entsteht durch eine Überbeanspruchung des flächigen Sehnenansatz der Fußmuskulatur am Fersenbein (Plantaraponeurose). Dort wo eine überbeanspruchte Sehne und Sehnenplatte an der Fußsohle ansetzen, entstehen winzige Verletzungen. Die bezeichnet man als Mikrotraumatisierungen. Der Körper versucht, diese kleinsten Verletzungen zu reparieren. Deshalb bildet er eine natürliche Verknöcherung – einen Fersensporn. Dieser wiederum führt zu weiteren Reizungen und Entzündungen, die das Leiden verschlimmern.

Minderes Schuhwerk oder unpassende Einlagen können die Bildung des Fersensporns zusätzlich fördern, und auch bereits vorhandene Schmerzen verstärken. Der oberere Fersensporn ist meistens angeboren. Rund zehn Prozent der Bevölkerung leiden unter einem Fersensporn. Er selbst verursacht keine Schmerzen in der Ferse. Auslöser der Schmerzen sind meist die Entzündungsreaktion, die durch die Mikroverletzungen an den Ansatzstellen der Muskeln und Sehnen ausgelöst werden.

Symptome:

  • Stechende Schmerzen in der Ferse beim Auftreten (innen bis mittig im Sohlenbereich der Ferse)

  • dumpfe, eher diffuse Schmerzen in Ferse, auch in Ruhestellung

  • Druckempfindlichkeit an der Achillessehne

  • typischer Anlaufschmerz (oft morgens nach dem Aufstehen oder nach längerem Liegen oder Sitzen)

  • Das Stehen und Gehen wird für den Betroffenen zur Qual

Da die Schmerzen chronisch werden können, sollte der Fersensporn unbedingt therapiert werden

Ursachen für Fersenschmerzen:

  • Blockierung der Fußwurzel (insbesondere im Bereich des 2. und 3. Strahles)

  • Fehlstellungen wie zum Beispiel Knick-Senkfuß, Senkfuß, Senk-Spreizfuß

  • Radikuläre Ursachen, also von Nerven-Wurzeln ausgehend L5/S1 und S2

  • Überlastung durch extreme Belastung in Beruf und Sport

  • Rheumatische Erkrankungen

  • Fehlbelastung und Überlastung durch schlechtes Schuhwerk

Fersensporn und Fersenschmerzen in der Physiotherapie

Bei der Behandlung kommt die Manuelle Therapie zum Einsatz. Dazu werden sowohl passive, mobilisierende Techniken durch den Therapeuten, als auch aktive Übungen des Patienten zur Kräftigung und Stabilisation oder Eigenmobilisation zum Einsatz kommen. Die physiotherapeutische Maßnahmen werden in Verbindung mit orthopädisch angepassten Einlagen angewandt.